Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Region Hannover e. V.

Radfahrer auf einem Brompton G-Line bei regenerischem Wetter in der Stadt.

Vor der Eurobike 2024 in Frankfurt am Main konnte der Radwelt-Redakteur mit anderen Fachjournalist:innen die neuen Bromptons bereits bei einer Ausfahrt ausprobieren. © Brompton

Gesehen und Gefahren: Brompton mit Wachstumsschub

Das Brompton ist ein Faltrad-Klassiker und eigentlich längst aus dem Alter heraus, in dem man noch wächst. Aber trotzdem ist es jetzt passiert: Die Brompton G-Line kommt mit größeren Rädern und moderner Ausstattung.

Das berühmte Brompton-Faltrad wurde 1975 erfunden und seitdem im Prinzip kaum verändert. Lediglich Detailverbesserungen wurden nach und nach vorgenommen, aber die kleinen 16-Zoll-Laufräder, der charakteristische Rahmen aus Stahl und das fast konkurrenzlos kleine Packmaß waren über fast 50 Jahre typisch für das Brompton. Es hat sich sogar eine traditionsbewusste Fangemeinde um das Faltrad aus England gebildet. 

Traditionsbruch oder -erhalt?

Freund:innen der Beständigkeit werden vielleicht mit Schnappatmung zu kämpfen haben, wenn sie das neue Brompton G-Line zu Gesicht bekommen – es sieht zwar noch aus wie ein Brompton, aber eigentlich ist alles anders: 20-Zoll-Laufräder, Aluminiumgabel, breiter Lenker, Stollenreifen und Scheibenbremsen. Damit schicken die Engländer ein völlig neues Rad auf die Piste. 

Das Faltmaß fällt mit 690 Millimetern Höhe, 730 Millimetern Länge und 402 Millimetern Breite natürlich größer aus als das klassische Brompton (585 x 565 x 270 Millimeter) und ist damit vergleichbar mit anderen Falträdern mit 20-Zoll-Laufrädern. Wer nicht auf das besonders kompakte Faltmaß angewiesen ist, kommt in den Genuß einiger Vorteile. Die Fahreigenschaften profitieren nämlich deutlich von den Neuerungen. Daher ist die G-Line kein Bruch mit der Tradition, sondern deren Übersetzung in ein neues Format. 

Die Modelle

Das G-Line gibt es sowohl mit als auch ohne elektrischen Antrieb in jeweils drei Vorbau-Größen. Die Electric-G-Line (3.999 Euro) kommt mit einem Hinterradmotor und 345 Wattstunden-Akku, Beleuchtung und Gepäckträger sowie Viergang-Kettenschaltung. Die von uns ausprobierte unmotorisierte G-Line bietet unterschiedliche Ausstattungspakete: 

G Line 8-Speed 2.849 € 

G Line 8-Speed mit Gepäckträger und Schutzblechen 2.969 € 

G Line 8-Speed mit Licht 2.959 € 

G Line 8-Speed mit Licht und Gepäckträger 3.079 € 

Geschaltet wird mit Shimano-Alfine Achtgang-Nabe. Am Vorbau befindet sich eine Halterung für Brompton-Taschen, die dort einfach eingeklickt werden. Dazu gibt es einiges Zubehör, das neu entwickelt wurde. Diverse Taschen, Werkzeug-Kit, Pannenset, Smartphone-Halterung und mehr.

 

Fahreindruck

Das klassische Brompton war als Mobilitätslösung für die Stadt gedacht. Die neue G-Line soll auch darüber hinaus auf Touren und abseits befestigter Wege ein treuer Begleiter sein. 

Ein Anspruch, der eingelöst wird. Das Rad ist wesentlich laufruhiger und bietet deutlich mehr Komfort, als man es von den Rädern des Herstellers bislang gewohnt ist. Die breiteren Reifen können mit weniger Luftdruck gefahren werden und rollen deutlich besser über Hindernisse hinweg als man es von dem kleinen Brompton gewohnt ist. Unterstützt wird das von der bekannten Hinterradfederung, die auch am neuen Brompton effektiv ihren Dienst verrichtet. Das leichte Stollenprofil rollt gut auf Asphalt und ist auch auf unbefestigten Untergründen nicht überfordert, solange es nicht zu weich und tief wird

Der ruhige Geradeauslauf geht nicht auf Kosten der Wendigkeit. Das G-Line lässt sich dank der insgesamt besseren Straßenlage sogar noch besser durch Engstellen und durch Kurven manövrieren. Mit den Scheibenbremsen hat man das Tempo jederzeit unter Kontrolle. Dabei helfen auch die breiten und griffigen Pedale. Eine davon lässt sich abnehmen, um das Packvolumen zu verringern. Dem sieht es nicht nur ähnlich, es faltet sich auch so. Neue Handgriffe muss man sich also nicht angewöhnen 

Fazit

Das Brompton G-Line ist vom Fahrgefühl näher an einem Trekkingrad als am klassischen Brompton. Das geht auf Kosten des besonders kompakten Faltmaßes, für das der Name Brompton berühmt ist. Wer darauf verzichten kann, bekommt ein hochwertig ausgestattetes Faltrad mit überzeugenden Fahreigenschaften. 

Alle Infos auf der Brompton-Homepage

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