Statement des ADFC Region Hannover zum Haushaltsantrag von CDU, SPD und FDP
Antrag von CDU, SPD und FDP im Stadtrat, unserer Ortsgruppe Hannover-Stadt die institutionelle Förderung zu streichen
Statement des ADFC Region Hannover zum Haushaltsantrag von CDU, SPD und FDP im Stadtrat:
Ehrenamtliche und Radverkehr nicht im Stich lassen!
Wir sind vollständig überrascht und sehr bestürzt über den Antrag von CDU, SPD und FDP im Stadtrat, unserer Ortsgruppe Hannover-Stadt die institutionelle Förderung zu streichen. Die Förderung und bessere Ausgestaltung des Radverkehrs liegt im Interesse der gesamten Gesellschaft. Rad fahren hält nicht nur gesund und vermeidet dadurch Krankheitskosten, es ist auch – neben zu Fuß gehen – mit Abstand die preiswerteste Form der Mobilität, sowohl für die Gesellschaft, als auch für den Einzelnen. Daher hat Radverkehr viel mit sozialer Teilhabe zu tun.
Radfahren ist gelebter Umwelt- und Klimaschutz. Wie wichtig der ist, zeigen die aktuellen Starkregenereignisse Jahr. Deswegen wurde sowohl in der Stadt als auch in der Region Hannover politisch beschlossen, den Anteil des Radverkehrs zu steigern. Die Förderung des Radverkehrs ist auch formuliertes Ziel in allen Parteiprogrammen. Der Antrag der drei Stadtrat-Fraktionen steht dazu absolut im Widerspruch.
ADFC Mitglieder in der gesamten Region engagieren sich ehrenamtlich in vielfältiger Weise vor Ort. Sie werden als Expertinnen und Experten gefragt. Der ADFC Hannover wird wie ein „Träger öffentlicher Belange“ zu zahlreichen Bauvorhaben um Stellungnahmen gebeten. Ehrenamtliche des ADFC beraten und unterstützen Hannovers Politik und Verwaltung seit langem darin, die Bedingungen für den Radverkehr zu verbessern und für eine gute und sichere Infrastruktur zu sorgen. Das ist auch und gerade für Kinder und Senioren wichtig. Wir bieten Technikkurse an, damit Bürgerinnen und Bürger lernen können, kleinere Reparaturen selber zu machen. Mit unserer Radfahrschule bieten wir Radfahrlernkurse und Fahrsicherheitstrainings für Erwachsene an - aber auch Trainings in Schulen. Das Vorhaben von CDU, SPD und FDP, die Förderung zu streichen, ist das Gegenteil von Wertschätzung für diese engagierte, gemeinnützige Arbeit.
Für die Landeshauptstadt hat der ADFC unter anderem das Konzept der Velorouten entwickelt, berät junge Familien in der Frage, welches Lastenrad das Richtige für ihre Bedürfnisse ist, codiert Fahrräder, um dem Fahrraddiebstahl etwas entgegen zu setzen. Viele unserer Freiwilligen in den Stadtteilen kümmern sich auch um die „Kleinigkeiten“ vor Ort. Wo es so viel ehrenamtliches Engagement gibt, braucht es Hauptamtliche zur Koordination und Unterstützung, damit alles funktioniert und läuft. Wenn dieser Streichungsantrag jetzt so beschlossen wird, werden damit die zahlreichen engagierten Ehrenamtlichen von der Politik im Stich gelassen.
Annette Teuber, Vorständin des ADFC Region Hannover e.V.
Hintergrund:
Mit dem „Änderungsantrag zum Haushalt Nr. H-0325/2025: Teilhaushalt: 66 Tiefbau Produkt: 54101 Gemeindestraßen Ertrag/Aufwand: Zuwendung 666001 ADFC“ fordern SPD-Fraktion, CDU-Fraktion und FDP-Fraktion „die im Haushaltsentwurf für die Jahre 2025 und 2026 vorgesehenen Zuwendungen an den ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Region Hannover e.V. – Ortsgruppe Stadt Hannover in Höhe von 40.000 Euro pro Jahr um 40.000 Euro im Jahr auf dann 0 Euro pro Jahr zu reduzieren“. Mit der institutionellen Förderung wird bisher die Stelle einer hauptamtlichen Mitarbeiterin finanziert, die das ehrenamtliche Engagement koordiniert.
Werde Mitglied im ADFC
Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!
- exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
- exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
- Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung
- Beratung zu rechtlichen Fragen
- Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
- und vieles mehr
Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!