Darmstadt testet Superblock

2023 soll in Darmstadt ein bereits bestehendes Quartier vom Autoverkehr entlastet werden. Mehr Platz für Fußverkehr, Radverkehr und Freizeitaktivitäten sollen entstehen. Als Vorbild dienen die Superblocks aus Barcelona.

Die Idee der Superblocks stammt aus Barcelona.
Die Idee der Superblocks stammt aus Barcelona. © Collectiu Superilla Poblenou

Superblocks sind Wohnquartiere, aus denen Autos weitgehend verbannt werden und die dadurch mehr Lebensqualität für die Anwohner:innen bieten. Darmstadt will nun 2023 nach dem Vorbild der spanischen Stadt Barcelona den ersten Superblock in Hessen testen.

Alternativen zum Privatauto werden gestärkt

Im Rahmen des Verkehrsversuchs will die Stadt im Martinsviertel erproben, wie durch Diagonalsperren der Durchgangsverkehr weitgehend aus dem Viertel ferngehalten werden kann. Für Anwohner:innen und den Lieferverkehr sollen Wohngebäude aber weiterhin mit dem Auto erreichbar sein. Zudem soll die Geschwindigkeit im Viertel reduziert werden und verkehrsberuhigte Bereiche vor Kitas und entlang von Schulwegen entstehen. Das Parken innerhalb des Superblocks bleibt aber weiterhin möglich.

Um Alternativen zum eigenen Auto attraktiver zu machen, sollen breitere Geh- und Radwege entstehen sowie Radabstellanlagen und Carsharing-Angebote ausgebaut werden. Mehr Grün und Sitzgelegenheiten sind ebenfalls vorgesehen.

Verkehrsversuch wird wissenschaftlich begleitet

Die Stadt will zunächst ein Konzept erstellen, das zusammen mit den Anwohner:innen im ersten Halbjahr 2023 weiterentwickelt wird. Das soll anschließend – möglichst gemeinsam mit der Parkraumbewirtschaftung – umgesetzt werden. Der Verkehrsversuch soll wissenschaftlich begleitet werden.

Die Erprobung eines autoarmen Bestandsquartiers steht im Koalitionsvertrag von Grünen, CDU und Volt. In der Bevölkerung hat die Idee auch Anklang gefunden. Die Initiative Heinerblocks, die sich dafür seit 2021 einsetzt, übergab im September mehr als 2.000 Unterschriften für die Einrichtung autoarmer Quartiere an Oberbürgermeister Jochen Partsch.

Superblocks als Teil des ADFC-Projekts InnoRAD

Im Projekt InnoRAD hatte sich der ADFC 2020 gute Ideen in der internationalen Radverkehrsförderung angeschaut und geprüft, wie diese in Deutschland anwendbar sind. Dazu gehörten auch die Superblocks.

Die Idee der Superblocks stammt aus Barcelona. Barcelona gehört zu den am dichtesten besiedelten Städten Europas. Viele Autos und wenig Grünflächen schränken den öffentlichen Raum stark ein, in dem Menschen sich treffen, austauschen oder verweilen können. Lärm und schlechte Luft sind weitere Konsequenzen.

Mit dem Konzept der Superblocks ging Barcelona das Problem an und setzte es als Experiment mutig in mehreren Wohnquartieren ein. Superblocks sind Quartiere von drei mal drei Wohnblöcken, aus denen das Auto großenteils verdrängt ist. Der dadurch gewonnene öffentliche Raum lädt Menschen zum Rad fahren, Flanieren oder Verweilen durch Grünflächen, Radwege, Sitzbänke und andere Stadtmöbeln ein.


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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    Eine kostenlose Radreiseberatung gibt es bei uns, ADFC Region Hannover e.V. in der Geschäftsstelle nach vorheriger Terminvereinbarung.

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